Ein Jahr Krieg. Junge Menschen auf der Suche nach einer Zukunft

Auch ein Jahr nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine leiden hunderttausende Geflüchtete unter den Folgen des Krieges. Die Solidarität der Jugendverbände und kommunalen Jugendringe mit ihnen ist ungebrochen. Für Kinder und Jugendliche in Gemeinschaftsunterkünften ist die Situation besonders schwierig.

Wie alle jungen Menschen suchen auch Geflüchtete vor allem eine Zukunftsperspektive. Hierfür benötigen sie verlässliche Strukturen im Ankunftsland. Bildung, Teilhabe, Schutz und Begleitung sowie bei Bedarf Hilfe und Therapie sind dabei die wesentlichen Aspekte, die für alle jungen Flüchtlinge gewährleistet sein müssen.

Vor diesem Hintergrund kritisiert der Landesjugendring, dass in Gemeinschaftsunterkünften nur selten Sozialpädagog*innen zu den festen Mitarbeitenden der Unterkünfte zählen. Dieser spezifische Bedarf wird in der Breite noch nicht als Notwendigkeit anerkannt und bei Anfragen daher auch häufig zurückgewiesen.

„Kinder und Jugendliche sind ohnehin schon in einer sehr besonderen Lebensphase. Hinzu kommen bei den Geflüchteten die Fluchterfahrung und das Leben in Gemeinschaftsunterkünften mit all dem Mangel an Entfaltungsmöglichkeiten und Privatsphäre. Es braucht Sozialpädagog*innen, die mit spezifischen Kompetenzen und Wissen den Kindern und ihren Familien mit den häufig multiplen Problemlagen Unterstützung bieten können.“ so Maria Klamet, Vorstandsvorsitzende des Landesjugendring Brandenburg e.V.

Weiterhin braucht es verlässliche Zahlen, wie viele Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrung sich in Brandenburg befinden, um ihnen adäquaten Schutz, Hilfe und Beratung zu bieten. Die vorhandene Zählung betrifft nur die beschulten Kinder. Diese Grundlagre reicht nicht aus.

Mit diesen Forderungen schließen wir an den Beschluss auf unserer Vollversammlung im Mai 2022 an, in dem die im Landesjugendring zusammengeschlossenen Jugendverbände und kommunalen Jugendringe bereits zur Verbesserung der Unterstützungsstrukturen für Geflüchtete aufriefen.

In diesem Zusammenhang unterstützt der Landesjugendring unter anderem mit dem Programm Ferien: Miteinander. Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrung können kostenlos an Ferien- und Bildungsangeboten der Brandenburger Jugendverbände, Jugendbildungsstätten und anderer Träger der Jugendarbeit teilnehmen.