Geschichtsinteressierte Jugendliche präsentieren ihre Forschungsprojekte bei der Jugendgeschichtsmesse

Am 16. November 2024 findet im Brandenburg Museum in Potsdam die jährliche Jugendgeschichtsmesse statt. Jugendgruppen und Geschichtsinteressierte präsentieren im Kutschstall ihre neuesten Forschungen zur lokalen Geschichte der letzten 100 Jahre.
Die jährliche Jugendgeschichtsmesse ist ein deutschlandweit einzigartiges Format, das die Vernetzung geschichtsinteressierter Menschen aus Brandenburg fördert und unterstützt. Seit 2013 zeigen Jugendliche in Projektgruppen aus vielen Landkreisen Brandenburgs ihre Rechercheergebnisse zur lokalen Geschichte der letzten 100 Jahre.
Die Messe wird mit Grußworten von Katja Melzer, Direktorin des Brandenburg Museums und Björn Schreiber, Geschäftsführer des Landesjugendrings eröffnet. Der Antisemitismusbeauftragte des Landes Brandenburg, Andreas Büttner sowie Susanne Siegert, auch bekannt als „Keine Erinnerungskultur“ auf Tiktok, grüßen jeweils mit einer Videobotschaft zur Eröffnung.

In diesem Jahr haben sich 15 Jugendgruppen auf Spurensuche begeben und zu einem selbstgewählten Thema in Archiven geforscht, Gedenkstätten besucht und mit Zeitzeug*innen gesprochen. Projektgruppen aus verschiedenen Landkreisen Brandenburgs zeigen in Ausstellungen, Modellen und digitalen Präsentationsformaten ihre Ergebnisse. Sie geben Einblick in ihre Projektdurchführung, in die Recherchearbeit und die Interviews, die sie mit Zeitzeug*innen geführt haben.
Unter den Projektgruppen sind auch Potsdamer Jugendliche, die sich im Rahmen des Jugendprogramms „Zeitensprünge“ mit Religionsfragen in der DDR beschäftigten. Für das Projekt „Und (an) was glaubst du? mehrgenerationale Perspektiven auf Religions- und Glaubensfragen“ trafen sie Menschen, wie die Katholikin Regine Rüss, die über ihre Erfahrungen mit der Ausübung ihrer Religion in der SED-Diktatur berichtete.
In dem Projekt: „Gemeinsam oder geteilt?- Entdeckung der Geschichte unserer Doppelstadt Frankfurt (Oder)/ Słubice“ untersuchten 12 Jugendliche aus Deutschland, Polen sowie ukrainischer und syrischer Herkunft zusammen die Region Frankfurt (Oder)/ Słubice und ihre vielfältigen kulturellen Verflechtungen. Ziel war es, gemeinsam zu überlegen, wie diese Geschichte an zukünftige Generationen weitergegeben werden kann.
Die „remember“-Spurensuchegruppen aus Schlieben und Lauchhammer haben sich insbesondere mit den KZ-Außenlagern beschäftigt, die sich während des Nationalsozialismus direkt vor ihrer Haustür befunden haben. Sechs Jugendliche haben sich außerdem im Projekt „remember“ zu „Jugendguides zur NS-Geschichte vor Ort“ ausbilden lassen. Sie forschten in Wildau, Potsdam, Neuendorf im Sande und Frankfurt (Oder) zur lokalen Geschichte des Nationalsozialismus.
Die Teilnehmer*innen der Multiplikator*innen-Fortbildung „Geschichte vor Ort“ werden ihr letztes Fortbildungsmodul im Rahmen der Jugendgeschichtsmesse abschließen.

Die Jugendgeschichtsmesse will engagierten Jugendlichen und ihrer Arbeit eine Bühne bieten und fungiert darüber hinaus als Ort zur Vernetzung von geschichtsinteressierten jungen Menschen. Neben den Messeständen in der Gewölbehalle des Brandenburg Museums gibt es ein Geschichts-Quiz, bei dem attraktive Preise zu gewinnen sind.