Letzte Woche veröffentlichten die Brandenburger Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) ihren gemeinsamen Koalitionsvertrag unter dem Titel „Brandenburg voranbringen – Bewährtes sichern. Neues schaffen.“ Die Ängste und Unsicherheiten junger Menschen konnten auf politischer Ebene in den letzten Jahren nicht ausreichend gelöst werden, daher hat der Landesjugendring Brandenburg e.V. den Koalitionsvertrag genauer unter die Lupe genommen und auf jugendpolitische Themen geprüft.
Der Landesjugendring Brandenburg begrüßt ausdrücklich zahlreiche positive Entwicklungen in Bezug auf Jugendverbandsarbeit, junges Ehrenamt und Engagement, Beteiligung und politische Bildung und insbesondere, dass in diesem Koalitionsvertrag Jugendpolitik als eigenständiges Feld anerkannt wird und die Rahmenbedingungen für eine wirkungsvolle Jugend(verbands)arbeit verbessert werden sollen. Der Koalitionsvertrag konzentriert sich aus Sicht des Landesjugendring Brandenburg jedoch primär darauf, Bewährtes zu sichern und in kleinen Schritten weiterzuentwickeln. Der Landesjugendring Brandenburg hätte sich mehr Mut gewünscht, den Koalitionsvertrag zukunftsgerichtet auszugestalten, denn die Bedeutung von Jugend(verbands)arbeit für die Bearbeitung der multiplen Krisen junger Menschen sind im Vergleich zu ihrer Bedeutung für das Aufwachsen junger Menschen zu wenig sichtbar. Kinder und Jugendliche werden in diesem Vertrag primär als Schüler*innen betrachtet. Dabei sind sie entscheidender Faktor und Akteur*in in Bezug auf zivilgesellschaftliches Engagement ganz konkret vor Ort und als Fortschrittsmotor gesellschaftlicher Entwicklungen. Wichtige gesellschaftspolitische Themen, die stetig und vielfältig von jungen Menschen adressiert werden, wie Klimaschutz, Mobilität, Diversität und Vielfalt, kommen aus Sicht des Landesjugendrings Brandenburg zu kurz.
Wie die Koalitionspartner*innen einzelne jugendpolitische Arbeits- und Themenfeldern gestalten wollen, bewerten wir hier.