Was ist ein Freiwilligendienst?
Du arbeitest ein ganzes Jahr lang im sozialen oder im ökologischen Bereich. Im sozialen Bereich kümmerst du dich meist um Kinder oder Jugendliche. Im ökologischen Bereich kümmerst du dich um Tiere und Pflanzen oder du bist im Umweltschutz aktiv.
In dem Jahr bist du ein fester Teil in einer Einsatzstelle und bekommst viel Verantwortung. Dadurch kannst du Neues lernen und deine Fähigkeiten ausprobieren.
Es geht nicht darum, dass du einfach irgendwo schuftest. Im Mittelpunkt stehen immer die Dinge, die du lernen möchtest. Deswegen ist ein Freiwilligendienst ein Bildungsjahr. Damit du mit deinen neuen Erfahrungen nicht alleine bleibst, sind wir für dich da. Zum Beispiel, wenn wir zusammen auf Seminare fahren oder in persönlichen Gesprächen.
Du und deine Einsatzstelle arbeitet daran, dass die Welt ein bisschen besser wird. Ein Freiwilligendienst ist also immer auch ein Engagement, das du schenkst. Deswegen ist es auch ein Ehrenamt. Das heißt, du bekommst am Ende des Monats ein Taschengeld. Der Betrag ist aber deutlich geringer als in einem festen Beruf.
Was ist ein Bundesfreiwilligendienst (BFD)?
Der Bundesfreiwilligendienst ist ein Freiwilligendienst, genau, wie das FÖJ und das FSJ. Die Verträge im BFD sehen aber anders aus als in den anderen Diensten. Sie werden mit dem BafzA (Bundesamt für zivilgesellschaftliche Angelegenheiten) geschlossen. Deswegen dauern manche Abläufe im BFD etwas länger.
Wer ein BFD macht, muss zusätzlich ein Seminar für politische Bildung vom BafzA besuchen. Ansonsten gibt es keine Unterschiede zwischen den Diensten.
Einen Bundesfreiwilligendienst kannst du entweder im sozialen oder im ökologischen Bereich machen (sBFD oder öBFD). Ein genauer Blick auf alle Einsatzstellen lohnt sich also.
Warum sollte ich einen Freiwilligendienst machen?
In einem Freiwilligendienst erfährst du jeden Tag persönlich, wie das Arbeits-Leben aussehen kann. Weil du ein komplettes Jahr aktiv bist, sind deine Eindrücke intensiver als bei einem Praktikum. Du kannst herausfinden, welche Aufgaben zu dir passen und was du alles schon kannst. Das ist eine gute Vorbereitung für deinen späteren Beruf.
Außerdem tust du den Menschen und unserer Umwelt etwas Gutes. Du machst die Welt, in der wir leben also ein bisschen besser!
Du kannst deinen Dienst später in der Uni oder für das Fachabitur als Vorpraktikum anrechnen lassen.
Wer seinen Abi-Schnitt aufbessern möchte, kann das durch zwei Wartesemester am Ende des Freiwilligendienstes tun.
Nach sechs Monaten im Freiwilligendienst kann man ein qualifiziertes Arbeits-Zeugnis bekommen. Das macht einen guten Eindruck in deiner Bewerbungs-Mappe.
Was ist ein Träger?
Wir sind dein Träger und dein Haupt-Arbeitgeber. Wir schreiben die Verträge und überweisen dir jeden Monat dein Taschengeld. Außerdem zahlen wir deine Versicherung.
Bei deiner Suche nach der richtigen Einsatzstelle helfen wir dir gern. Und wenn es einmal Probleme in deiner Einsatzstelle gibt, sind wir für dich da. Wir freuen uns aber auch sonst immer, von dir zu hören.
Mit dir und den anderen Freiwilligen planen wir außerdem unsere gemeinsamen Seminar-Fahrten. Sie sind ein guter Ort, um voneinander zu lernen und als Gruppe stark zu werden.
Was ist eine Einsatzstelle?
Die Einsatzstelle ist der Ort, an dem du deinen Freiwilligendienst verbringst. Hier bist du an jedem Tag der Woche acht Stunden im Einsatz. Unsere Einsatzstellen sind sehr unterschiedlich. Du könntest zum Beispiel in einer KiTa, auf einem Biobauernhof oder in einem Jugendverband arbeiten.
Von wann bis wann geht ein Freiwilligendienst?
Normaler Weise beginnt dein Freiwilligendienst am 1. September und endet am 31. August im nächsten Jahr. Der Dienst dauert ein komplettes Jahr, damit du möglichst viel erleben und lernen kannst. Wir wollen dich so gut wie möglich kennen lernen und begleiten. Das geht in 12 Monaten natürlich besser als in 6. Wenn wir freie Plätze haben, kannst du auch zu einem anderen Datum anfangen.
Du kannst manchmal sogar deinen Dienst auf insgesamt 18 Monate verlängern. Wenn dir Ausbildungs-Pläne oder Studien-Pläne dazwischengeraten, kannst du jeder Zeit kündigen. Sonst hast du eine Kündigungs-Frist von 4 Wochen.
Damit dein Einsatz als ein Freiwilligendienst anerkannt wird, musst du mindestens 6 Monate dabei sein. Wenn du weniger als 6 Monate machst, wird dir das als ein Praktikum angerechnet.
Was bekomme ich im Freiwilligendienst?
- Du bekommst von uns jeden Monat dein Taschengeld. Im FÖJ und BFD sind das 373€, im FSJ 360€.
- Du bekommst einen Ausweis, mit dem du Preis-Rabatte bekommen kannst. So zahlst du weniger für Bus- und Bahnfahrkarten oder beim Eintritt im Kino oder Museum.
- Wenn du länger als sechs Monate dabei warst, bekommst du ein qualifiziertes Arbeits-Zeugnis für deine Bewerbungs-Mappe.
- Durch die Seminar-Fahrten bist du am Ende des Jahres Expert*in für unterschiedliche Themen. Wir bezahlen die Seminare und die Fahrt dorthin für dich. Du hast also keine Kosten.
Welche Leistungen stehen mir in dem Jahr zu?
- Du bekommst von uns jeden Monat dein Taschengeld. Im FÖJ und BFD sind das 373€, im FSJ 360€.
- Du und deine Eltern bekommen weiterhin Kindergeld.
- Wenn du nicht mehr bei deinen Eltern wohnst, kannst du Wohngeld beantragen. Das können mindestens 30€ und höchstens 150€ im Monat sein.
- Halb- und Vollwaisenrente wird weiterhin ausgezahlt.
- Wir zahlen deine Krankenversicherung.
- Wir zahlen deine Sozial- und Rentenversicherung.
- Wir zahlen deine Unfallversicherung.
Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen?
Für uns ist es unwichtig, wie gut oder schlecht du in der Schule warst. Wenn du längere Pausen zwischen deinen Lebens-Stationen gemacht hast, fragen wir nicht danach. Das Wichtigste ist: Du begeisterst dich für deine Einsatzstelle und freust dich auf neue Erfahrungen.
Für deine Bewerbung musst du diese Voraussetzungen erfüllen:
- Du musst 16 Jahre oder älter sein.
- Du solltest nicht älter als 26 Jahre alt sein.
- Du hast deine Vollzeit-Schul-Pflicht erfüllt. Das bedeutet, du hast das 9. Schuljahr beendet.
- Du musst deinen Wohnsitz in Brandenburg gemeldet haben. Dies gilt ab dem ersten Tag deines Freiwilligendienstes im FÖJ und FSJ.
- Einen Monat bevor dein Freiwilligendienst beginnt, darfst du keine sozialversicherungspflichtige Arbeit haben. Ein Minijob auf 450/520€ Basis ist in Ordnung.
Wann bewerbe ich mich?
Du hast gute Chancen auf einen Platz, wenn du dich früh bei uns bewirbst. Ein guter Zeitraum für Bewerbungen ist der Frühling.
Ab April beginnen unsere Inforunden. Hier laden wir dich ein, um dich kennenzulernen und zu beraten. Im Frühling hast du mehr Auswahl an Einsatzstellen als einige Monate später. Dann kann es nämlich sein, dass deine Wunsch-Einsatzstelle nicht mehr frei ist.
Manchmal haben wir auch mitten im Jahr freie Plätze. Frag uns also gerne danach!
Wie bewerbe ich mich?
Du kannst deine Bewerbung per Post an uns schicken. Es geht aber schneller, wenn du sie uns online schickst. Das geht hier
Wenn wir deine Bewerbung haben, laden wir dich zu unserer Info-Runde nach Potsdam ein. Hier lernen wir dich kennen und du kannst alle Fragen stellen, die du hast. Wir reden dann in Ruhe über die Einsatzstellen, für die du dich interessierst. Nach dem Gespräch kannst du dich direkt bei den Einsatzstellen bewerben.
Alle weiteren Infos findest du hier.
Du kannst dich auch schon vor der Info-Runde bei deiner Wunsch-Einsatzstelle melden.
Welche Einsatzstellen gibt es?
Wir arbeiten mit Einsatzstellen, die an eine bessere Welt glauben und jeden Tag daran arbeiten. Das sind manchmal Einsatzstellen, die ganz neue Wege ausprobieren.
Die Übersicht unserer Einsatzstellen findest du hier.
Auch die Einsatzstellen bewerben sich jedes Jahr bei uns (außer BFD). Wir haben einen Beirat, der entscheidet, mit welchen Einsatzstellen wir arbeiten.
Für uns ist es wichtig, dass ihr eine gute Betreuung in der Einsatzstelle habt. Wir prüfen außerdem die Aufgaben, die ihr in der Einsatzstelle übernehmt. Sie dürfen nicht so aufwändig sein, wie sie es bei einem normalen Arbeitsplatz sind. Trotzdem sollt ihr Verantwortung übernehmen können.
Die Einsatzstellen müssen etwas für den Umweltschutz (FÖJ, öBFD) oder für junge Menschen (FSJ, sBFD) tun. Sie müssen also ihren ökologischen Schwerpunkt oder ihre Gemeinnützigkeit darlegen können. Bei manchen Einsatzstellen gibt es sogar beides: das Soziale und das Ökologische.
Im FSJ kannst du mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Weil wir ein Träger der Kinder- und Jugendhilfe sind, gibt es keine Arbeiten mit Erwachsenen, im Krankenhaus oder Senior*innen.
Kann ich in der Einsatzstelle wohnen?
Ja, in manchen Einsatzstellen gibt es eine Unterkunft für Freiwillige. Manchmal wohnt man direkt bei einer Familie. Manchmal hat man eine eigene Wohnung oder einen Bauwagen. Es gibt auch Wohn-Gemeinschaften, die du dir mit anderen Freiwilligen teilst.
Ob es eine Unterkunft gibt, erfährst du in den Einsatzstellen-Beschreibungen
Du zahlst jeden Monat eine Miete von 50EUR an deine Einsatzstelle.
Unter welchen Bedingungen kann ich einen Teilzeit-Freiwilligendienst beantragen?
Die meisten Freiwilligen arbeiten in ihrer Einsatzstelle in Vollzeit (40 Stunden pro Woche). Es gibt aber auch die Möglichkeit, weniger Stunden pro Woche zu arbeiten. Bitte sprich dafür deine Einsatzstelle an und besprich deinen Wunsch mit uns in der Inforunde.