Datum: 18. November 2019 - 19. November 2019
Zeit: 10:00 - 17:00
Veranstaltungsort:
Begegnungsstätte Schloss Gollwitz
ZOOM
Deutschland
Die Impuls- und Weiterbildungstage setzen sich mit Identität(en) und Heimat(en) in der deutschen Vielfaltsgesellschaft auseinander. Ziel ist es, ein interdisziplinäres Verständnis für die Thematik zu entwickeln und einen (methodischen) Umgang mit Diversität zu erproben. Es werden historische, politische, pädagogische und künstlerische Zugänge sowie Methoden vermittelt und erfahrbar gemacht. Wir laden die Ehren- und Hauptamtlichen der Jugendarbeit sowie -bildung dazu ein, über den Tellerrand der eigenen Profession zu blicken und neue Impulse aus dem eigenen sowie aus anderen Fachbereichen zu sammeln. Diese Themen und Workshopreihen erwarten euch:
Idendität gibt es nur im Plural ﹀
In spielerisch poetischer Auseinandersetzung, mit creative Communication und Shared Learning Prozessen, erleben die Teilnehmer*innen, wie ein ganzheitlicher Wahrnehmungs- und Erkenntnisprozess stattfindet. An ihm kann jeder Mensch ohne künstlerische Vorerfahrungen beteiligt sein und mit ihm jede*r verändernd in die Gesellschaft eingreifen, um vom ich zum wir zu kommen. (WS 1: Vielfalt ist nicht nur ein Wort // WS 2: Auswandern ins Ich // WS 3: Heimat in dynamischen Wirklichkeiten)
Storytelling in der Jugendarbeit ﹀
Erzählt Ihr Geschichten in der Jugendarbeit? Wir können einer guten Geschichte nicht widerstehen, aber was macht eine Geschichte gut – und effektiv? Anhand von Input und einer praktischen Übung werden Schritt für Schritt die grundlegenden Instrumente von Storytelling vermittelt. Es wird erfahrbar gemacht, wie Geschichten gezielt und wirksam genutzt werden können. So gelingt es mit Storytelling leichter, Emotionen, Vertrauen und echtes Interesse zu wecken und andere für ein spezifisches Anliegen zu begeistern und zu aktivieren. Es wird beim Storytelling-Training mit ganz konkreten Fragestellungen und aktuellen Situationen gearbeitet, so dass diese im Anschluss für den beruflichen Alltag genutzt werden können. Der 3-teilige Workshop eignet sich für alle, die starke Stories für das Motivieren anderer benötigen. (WS 1: Resilienztraining mit visuellen Methoden // WS 2: Erfolgsstories – Wie begeistere ich mit einer guten Story? // WS 3: Motivationsstories – Wie kann ich mit einer guten Story inspirieren?)
Spiele (fast) ohne Worte ﹀
In dieser Workshopreihe werden bekannte und unbekannte Spiele (neu) entdeckt. „Warming Ups“ und „Cool Downs“, Spiele zur Bewegung, Wahrnehmung und zum Spaß sowie Kooperationsübungen werden vorgestellt und zusammen erprobt. Hierbei werden (nicht nur) sprachliche Barrieren überwunden. In dieser Workshopreihe geht es nicht um die Vermeidung von Sprache, sondern um das vielfältige und bewusste Einsetzen von Ausdrucksweisen. Körper- und Bildersprache kommen dabei ebenso zum Einsatz wie das verbalisierte Wort. (WS 1: Kennlernspiele // WS 2: Warm Ups // WS 3: Kooperationsspiele)
Wem gehört die Geschichte? ﹀
Wer wären wir ohne UNSERE Geschichte ? Hätten wir keine Geschichte, wüssten wir nicht, woher wir kommen, wer wir sind, wer wir sein wollen. Anhand der Geschichte versuchen wir, Gegenwart zu verstehen und Zukunft zu entwerfen. Doch wem gehört die Geschichte und wer schreibt sie? Wer findet seine/ ihre Geschichten in Geschichtsbüchern oder Museen? Welche Rolle spielen dabei Herkunft, Geschlecht, Alter, Einkommen, sexuelle Orientierung, Religion, politische Einstellung, … meiner Vorfahren? Forschungen zeigen, Minderheiten kommen nicht oder nur am Rande in der Geschichte vor. In den Workshops entwickeln und arbeiten die Teilnehmer*innen mit Ansätzen und Methoden einer achtsamen und wertschätzenden Pädagogik, die davon ausgeht, dass jede*r Akteur*in der Geschichte ist, mit jeweils eigenen Perspektiven. (WS 1: Sensibilisierung: Staub aufwirbeln – Thesen und Fragen zu Geschichte und „Vielfalt“ // WS 2: Problembewusstsein schärfen: Dekonstruktion heimatlicher Eindeutigkeiten // WS 3: DIY: Geschichte vielfältig machen)
Migration positiv gestalten zwischen Geschichte, Intersektionalität und Idendität ﹀
Diese Workshopreihe lädt dazu ein, anhand zeitgenössischer Theorien und von historischen Materialien, Diversität und Migration besser zu verstehen. Es wird ein multimedialer Austausch zwischen Traumreise, Musikvideos, Präsentationen und beteiligungsfördernden Diskursformaten geben. (WS 1: Keine neue Geschichte – Migration in Deutschland // WS 2: Armut, Sexismus und Rassismus – Intersektionalität mitdenken // WS 3: Diversität und Identität)
Anmeldung |Für beide Tage wird eine Teilnahmegebühr von 25,00 € erhoben (inklusive Verpflegung und Übernachtung in Mehrbettzimmern). | Veranstaltungsflyer herunterladen.
Die Veranstaltung ist als Weiterbildung zur Bildungsfreistellung nach § 24 des Brandenburgischen Weiterbildungsgesetzes (BbgWBG) in Verbindung mit der Anerkennung zur Bildungsfreistellung sowie als Lehrer*innenfortbildung anerkannt.
Programm, Montag, 18. November
10:00 – 10:30 | Eröffnung der Veranstaltung
10:30 – 12:00 | Impuls von Antonia Isabelle Weisz: Identität gibt es nur im Plural – Poetische künstlerische Verfahren, als Werkzeuge, zur Auswanderung ins ich – für Geschichten von Vielfalt Identität und Heimat
12:00 – 13:00 | Mittagspause
13:00 – 17:00 | Workshopphase 1
Pro Workshopphase kann ein Workshop ausgewählt werden. Die Workshops bauen aufeinander auf, funktionieren aber auch eigenständig.
1) Vielfalt ist nicht nur ein Wort ﹀
Vom Begriff Vielfalt ausgehend, werden mit Hilfe von poetisch sinnlichen Verfahren (Ästhetische Praxis, creative + free writing, Collageverfahren) individuelle und gesellschaftliche Hintergründe und Erfahrungen persönlich reflektiert und die textlichen Ergebnisse miteinander geteilt.
Referentin: Antonia Isabelle Weisz
2) Resilienztraining mit visuellen Methoden ﹀
In diesem Workshop wird grundlegendes Wissen über die wichtigsten Storytelling-Bausteine vermittelt sowie ein Input zu den Erfolgsfaktoren im Storytelling. Es wird erörtert, wie diese Storytelling-Techniken genutzt werden können, um eine gute Erfolgsstory zu kreieren und andere für ein Anliegen zu begeistern und zu aktivieren. Dabei fließen die Leitgedanken und Motive der Teilnehmer*innen sowie generelle Hürden und Erfolge in eine gute Story ein. Per Audioaufnahme kann die Story dokumentiert werden, um sie anzuhören, ihre Wirkung zu überprüfen und sie gegebenenfalls zu optimieren. Das Tagesziel ist, eine Erfolgsstory zu entwickeln.
Referentin: Tabea Sternberg
3) Kennlernspiele ﹀
In diesem Workshop werden Spielideen für Gruppen vermittelt, die sich untereinander noch nicht kennen oder besser kennenlernen wollen. Dazu gehören Spiele zum Namenlernen, zum Vorstellen, zum Erkunden gemeinsamer Interessen und Absichten sowie zur Auflockerung der Atmosphäre. Die vermittelten Spiele können mit heterogenen Gruppen durchgeführt werden, da verbale Hindernisse sowie Barrieren anderer Art geschickt umgangen werden.
Referent*innen: Oezlem Topu, João Albertini
4) Sensibilisierung: Staub aufwirbeln - Thesen und Fragen zu Geschichte und Vielfalt ﹀
Frech, neugierig und mit Humor drehen die Teilnehmer*innen jeden Stein um, der ihnen im Zusammenhang mit Geschichte und Vielfalt bisher begegnet ist. Gemeinsam werden große und kleine Fragen aufgeworfen und bekannte sowie eigene Thesen zusammengetragen. Die Teilnehmer*innen erkunden, wie Geschichte funktioniert und konstruiert wird. Es werden Lücken, Tabus, fehlende Perspektiven, verschwiegene Ereignisse entdeckt und erkundet, warum es sie gibt. Mit all diesem Staub in den Haaren, versuchen die Teilnehmenden zu klären, welche Bedeutung Geschichte und Vielfalt in der Kinder- und Jugendarbeit hat.
Referentin: Hannah – Maria Liedtke
5) Keine neue Geschichte - Migration in Deutschland ﹀
Die Erzählung von Migration in Deutschland startet meist mit den türkischen Gastarbeitern und springt dann ins Jahr 2015. Hierbei wird ganz viel vergessen. Der Workshop macht ein Angebot ehrlicher zu sein über die Entstehung der multikulturellen Gesellschaft von heute.
Referent: Lorenz Narku Laing
ab 17:00 |Austausch und Abendessen
Programm Dienstag, 19. November
ab 7:30 | Frühstück
9:00 – 10:00 | Impuls von Lorenz Narku Laing: „Ich bin hier kein Gast!“ – Partizipationsgeschichte von Minderheiten in Deutschland
10:00 – 12:30 | Workshopphase 2
Pro Workshopphase kann ein Workshop ausgewählt werden. Die Workshops bauen aufeinander auf, funktionieren aber auch eigenständig.
1) Auswandern ins Ich ﹀
Vom Begriff Identität ausgehend, werden mit Hilfe von poetisch sinnlichen Verfahren (Ästhetische Praxis, creative + free writing, Collageverfahren) individuelle und gesellschaftliche Hintergründe und Erfahrungen persönlich reflektiert und die textlichen Ergebnisse miteinander geteilt.
Referent*in: Antonia Isabelle Weisz
2) Erfolgsstories - Wie begeistere ich mit einer guten Story? ﹀
In diesem Workshop wird grundlegendes Wissen über die wichtigsten Storytelling-Bausteine vermittelt sowie ein Input zu den Erfolgsfaktoren im Storytelling. Es wird erörtert, wie diese Storytelling-Techniken genutzt werden können, um eine gute Erfolgsstory zu kreieren und andere für ein Anliegen zu begeistern und zu aktivieren. Dabei fließen die Leitgedanken und Motive der Teilnehmer*innen sowie generelle Hürden und Erfolge in eine gute Story ein. Per Audioaufnahme kann die Story dokumentiert werden, um sie anzuhören, ihre Wirkung zu überprüfen und sie gegebenenfalls zu optimieren. Das Tagesziel ist, eine Erfolgsstory zu entwickeln.
Referentin: Tabea Sternberg
3) Warm Ups ﹀
Zur Auflockerung und zum Aktivieren der Teilnehmenden eignet sich am Anfang eines Workshops (oder auch nach einer anstrengenden Lerneinheit) ein Warm-up. Ein Energizer wirkt hierbei nicht nur individuell belebend, sondern erfrischt die Atmosphäre in der Gruppe. Wie auch in den anderen Workshops soll es darum gehen, sprachliche Barrieren zu überwinden und durch das bewusste Einsetzen verschiedener Ausdrucksweisen, die gesamt Gruppe zu erreichen.
Referent*innen: Oezlem Topu, João Albertini
4) Problembewusstsein schärfen: Dekonstruktion heimatlicher Eindeutigkeiten ﹀
„Heimatgeschichte stiftet Identität!“ Stimmt das? „Kolonialgeschichte gehört zur Heimatgeschichte!“ Stimmt das? Wonach wählen wir Themen und Materialien aus? Pädagog*innen sind in einer gesellschaftlichen Machtposition. Mit dieser Macht gilt es, verantwortlich umzugehen. In dieser Werkstatt wird der Eigenanteil von Pädagog*innen an der Geschichtsdeutung beschrieben, in Frage gestellt und verhandelt. Dabei werden Einseitigkeiten und Eindeutigkeiten entdeckt und liebevoll dekonstruieren. Gemeinsam werden Ideen entwickelt, wie ein achtsamer und wertschätzender Umgang mit Geschichte gestaltet werden kann und sollte
. Referentin: Hannah – Maria Liedtke
5) Armut, Sexismus und Rassismus – Intersektionalität mitdenken ﹀
Frauenförderung oder Migrantenförderung oder doch vielleicht Arbeiterkinder? Am besten alles drei. Intersektionalität bietet die Möglichkeit alle Diskriminierungen anzugehen, anstatt sie gegeneinander auszuspielen. Der Workshop führt ein und erläutert.
Referent*in: Lorenz Narku Laing
12:30 – 13:30 | Mittagspause
13:30 – 16:30 | Workshopphase 3
Pro Workshopphase kann ein Workshop ausgewählt werden. Die Workshops bauen aufeinander auf, funktionieren aber auch eigenständig.
1) Heimat in dynamischen Wirklichkeiten ﹀
Vom Begriff Heimat ausgehend, werden mit Hilfe von poetisch sinnlichen Verfahren (Ästhetische Praxis, creative + free writing, Collageverfahren) individuelle und gesellschaftliche Hintergründe und Erfahrungen persönlich reflektiert und die textlichen Ergebnisse miteinander geteilt.
Referent*in: Antonia Isabelle Weisz
2) Motivationsstories - Wie kann ich mit einer guten Story inspirieren? ﹀
Junge Menschen wollen gern Teil einer Story oder Gemeinschaft / Community sein. In diesem Workshop wird vermittelt, wie man mit einer Motivationsstorie andere für ein spezifsiches Anliegen begeistern und aktivieren kann. Dabei rückt das WARUM einer Story in den Vordergrund.
Referentin: Tabea Sternberg
3) Kooperationsspiele ﹀
Gerade in heterogenen Gruppen, in welchen die generellen Voraussetzungen sowie die sprachlichen Fähigkeiten unterschiedlich sind, können Kooperationsspiele dazu beitragen, Vorurteilen zu begegnen und Hemmschwellen zu überwunden. Sie stärken sowohl das Gruppengefühl und als auch den Teamgeist. Auch in diesem Workshop wird es darum gehen, sprachliche Barrieren sowie Hindernisse Art geschickt zu umgehen.
Referent*innen: Oezlem Topu, João Albertini
4) DIY: Geschichte vielfältig machen ﹀
Es gibt bereits Projekte und Publikationen, die mögliche Wege suchen, die Vielfältigkeit der Lebenswelt in der Geschichte widerzuspiegeln. In dieser Werkstatt werden konkrete Beispiele gezeigt, Methoden ausprobiert und auf der Grundlage ,der in Werkstatt 2 entwickelten Ideen, kritisch diskutiert. Am Ende versuchen die Teilnehmer*innen Maßstäbe für zukünftige Geschichtsprojekte und genutzten Methoden zu formulieren.
Referentin: Hannah – Maria Liedtke
5) Diversität und Identität ﹀
Überall wird über den alten, weißen Mann diskutiert. Dabei wird oftmals die Identitätspolitik unserer Zeit kritisiert. Geteilte Identität ist gleichzeitig wichtige Grundlage für politisches Engagement von Benachteiligten. Der Workshop will die aktuelle Diskussion ordnen und die Bedeutung von Identitätspolitik erläutern.
Referent*in: Lorenz Narku Laing
17:00 | Ausklang
Die Veranstalter*innen behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextrememen Szene zuzuordnen sind oder durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung treten/in der Vergangenheit getreten sind, von der Veranstaltung auszuschließen.
