Tagung: Erinnerung innovativ gestalten

Datum: 03. Dezember 2022
Zeit: 10:00 - 15:30

Veranstaltungsort:
Haus der Natur
Lindenstraße 34
14467 Potsdam

Wie können Erinnerungen lebendig gehalten werden? Welche neuen Wege des Erinnerns braucht es, wenn Zeitzeug_innen nicht mehr am Leben sind und ihre Geschichten nicht mehr erzählen können? Welche Chancen und Möglichkeiten bieten digitale Technologien und andere innovative Erinnerungsformate, wo liegen aber auch die Grenzen?

Mit diesen Fragen beschäftigt sich die dritte landesweite Vernetzungstagung zum Thema Stolpersteine in Brandenburg: Erinnerung innovativ gestalten, am 3. Dezember 2022 im Haus der Natur, Lindenstraße 34, 14467 Potsdam. Das Aktionsbündnis Brandenburg und der Landesjugendring Brandenburg wollen mit Ihnen gemeinsam einen Raum für Austausch schaffen und verschiedene Themen in Workshops bearbeiten.
Stolpersteine sind ein internationales Denkmal- und Kunst
projekt und wurden 1992 von dem Künstler Gunter Demnig initiiert. Hier in Brandenburg wurden in den letzten 30 Jahren über 1.000 dieser Steine verlegt – durch das Engagement vieler verschiedenen Initiativen vor Ort. Wir haben die im Land verlegten Stolpersteine in einer Datenbank gesammelt und diese Daten über die Website Stolpersteine Brandenburg für alle zugänglich gemacht (www.stolpersteine-brandenburg.de)

Die Anmeldung ist bis zum 27.11.2022 möglich über die Webseite oder über direkt über das Anmeldeformular

PROGRAMM

9.30 Uhr Ankommen und Anmeldung
10 Uhr Begrüßung und fachliches Kennenlernen
10.30 Uhr Eröffnungsrede Brigitte Faber-Schmidt, Abteilungsleiterin Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur
11 Uhr Impulsvortrag und Diskussion „Erinnerungen innovativ gestalten“, N.N.
12 Uhr Mittagsimbiss und Gelegenheit zur Vernetzung
13 Uhr Workshops
15 Uhr Buchvorstellung „Steine des Anstoßes. Die Stolpersteine zwischen Akzeptanz, Transformation und Adaption“ durch die Mit-Herausgeberin Irmgard Zündorf, Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF)

Workshop 1: Erinnerungen jugendgerecht gestalten
Gemeinsam wollen wir der Frage nachgehen, wie es gelingen kann, Erinnerungsorte und -formate zu entwickeln, die die Bedürfnisse der jungen Generation ansprechen. Wie müssen diese gestaltet sein, damit sie das Interesse von Jugendlichen wecken? Marie Lemke, 20 Jahre alt, Studentin und ausgebildete Jugendguide zur NS-Geschichte vor Ort, berichtet über ihr Engagement in Strausberg und ihre Erfahrungen in der Jugendbeteiligung. Melanie Ebell stellt die pädagogischen Ansätze und Projekte der historisch-politischen Jugendbildung der Fachstelle Zeitwerk im Landesjugendring vor.

Referentinnen:
Marie Lemke, Jugendguide zur NS-Geschichte vor Ort
Melanie Ebell, Landesjugendring Brandenburg e.V.

Workshop 2: Neue Vermittlungsmethoden in der Erinnerungsarbeit
– Beschreibung folgt –

Referentin:
Nicola Andersson, Cultural Heritage Expert

Workshop 3: Möglichkeiten und Grenzen der biografischen Forschung im Brandenburgischen Landeshauptarchiv zu Opfern der nationalsozialistischen Judenverfolgung
Vorgestellt werden relevante Bestände für die Recherche nach Unterlagen zur Verfolgung der Jüdinnen und Juden in Brandenburg. Im Mittelpunkt stehen die Akten im Bestand Rep. 36 A Oberfinanzpräsident Berlin-Brandenburg zum Umgang mit dem Vermögen im Zuge von Deportation und Emigration.

Referent:
Thomas Ulbrich, Landeshauptarchiv Brandenburg

Workshop 4: Wie recherchiert man die Beteiligung von Familienmitgliedern am Nationalsozialismus?
Anekdoten über den Onkel bei der Wehrmacht und Sätze wie „Oma war immer gegen Hitler“ kennen wir alle. Die Zeit ist günstig, tradierten Familienlegenden auf den Grund zu gehen. Der Workshop will Menschen anregen, sich mit der NS-Vergangenheit der eigenen Familie auseinanderzusetzen.

Referentin:
Katrin Raabe, NS-Familien-Geschichte: hinterfragen – erforschen – aufklären e.V.