Jugendverbandsarbeit ist kein „nice to have“

Die Stärkung der Jugendverbände als Werkstätten der Demokratie ist eine der zentralen Forderungen der bundeweit tätigen Landesjugendringe bei ihrer Konferenz in Potsdam diese Woche. Besonders im außerschulischen Bereich kann Demokratie durch eigene Erfahrungen gelernt und gelebt werden.
Die aktuellen politischen und demokratiefeindlichen Entwicklungen in ganz Deutschland sind für die Vertreter*innen aller Landesjugendringe besorgniserregend. Auf ihrer zweitägigen Konferenz am 11. und 12. März 2024 stand deshalb der Austausch zu aktuellen Erfahrungen und Strategien im Umgang mit der AfD ganz oben auf der Tagesordnung. Besonders in kommunalen Strukturen sind Stadt- und Kreisjugendringe immer wieder mit Anfragen und Anträgen der AfD auf Streichung von Fördermitteln konfrontiert.
Im Austausch zu jugendpolitischen Schwerpunkten mit Steffen Freiberg, Minister für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg, wurde deutlich, wie sehr es darauf ankommt, sich für die Werte des Grundgesetzes einzusetzen. „Es gibt keine Neutralität vor dem Grundgesetz. Wir Demokraten verlieren, wenn wir uns nicht für die Demokratie einsetzen. Einen wichtigen Beitrag leisten dabei die vielfältigen Angebote der Jugendverbandsarbeit“, so Freiberg. „Sie wirken gegen menschenfeindliche und ausgrenzende Tendenzen und sind in keinem Fall ein ‚nice to have‘.“ Die Landesjugendringe drängen deshalb auf mehr Unterstützung beim Auf- und Ausbau von nachhaltigen Strukturen für ihre Arbeit. „Wir haben eine Palette an Ideen, die wir – gerade in Brandenburgs Super-Wahljahr – umsetzen wollen, aber aufgrund begrenzter Ressourcen nicht können“ ergänzt Björn Schreiber, Geschäftsführer vom gastgebenden Landesjugendring Brandenburg e.V.
Einhellig positiv wurde die Vorreiterrolle Brandenburgs bei der Erarbeitung eines fortschrittlichen Kinder- und Jugendgesetzes bewertet. Katrin Krumrey, Kinder- und Jugendbeauftragte des Landes Brandenburg, berichtete über die Beteiligungsmöglichkeiten von Jugendlichen zu dem Gesetz und würdigte die intensive Mitarbeit und Auseinandersetzung des Landesjugendrings Brandenburg in dem Prozess.
Die Konferenz der Landesjugendringe trifft sich zweimal im Jahr, um sich über Jugendpolitik und aktuelle Themen der Jugendverbandsarbeit auszutauschen. Die nächste Konferenz findet im Herbst 2024 in Halle/Saale statt.