Vom 22. April bis 8. Mai 2023 machen Brandenburg-Initiativen im Rahmen von „Tat-Orte markieren – Menschen (ge)denken“ Orte nationalsozialistischer Verbrechen sichtbar. Bei dieser von Jugendlichen angeregten Aktion, werden diese Tat-Orte mit eigens dafür produziertem Flatterband markiert.
Sie zeigen, wo in Brandenburg nationalsozialistischer Terror abseits der bekannten Konzentrationslager stattgefunden hat. Diese vom Landesjugendring Brandenburg organisierte Aktion lenkt die Erinnerung, das Gedenken und die Mahnung dorthin, wo die Verbrechen stattgefunden haben – auf die lokale Ebene. Anlässlich der Befreiung der Konzentrationslager im April 1945 und des Kriegsendes am 8. Mai 1945 startet der Landesjugendring Brandenburg, wie auch in den letzten Jahren, einen Aufruf zum kollektiven Gedenken an den Terror des Nationalsozialismus. Mit der Hilfe vieler engagierter Einzelpersonen und (Jugend)gruppen werden im Zeitraum vom 22. April bis 8. Mai 2023 Tat-Orte nationalsozialistischer Verbrechen in ganz Brandenburg sichtbar gemacht. Versinnbildlicht wird dies mit einem besonderen Absperrband, das diese Orte unübersehbar markiert. Sie geben damit Anlass, über das zu sprechen, was an diesen Orten, aber auch im nationalsozialistischen Alltag vor Ort passiert ist, wie Menschen ausgegrenzt und gefoltert wurden. Wer waren die Opfer? Welche Lebensgeschichten warten darauf, erzählt zu werden? Die Idee ist ganz simpel – etwas Absperrband ausgerollt und sichtbar befestigt. Schon wird ein Raum definiert, etwas nicht mehr Sichtbares abgesteckt, etwas Umgenutztes in einen anderen Kontext gesetzt. Manche dieser Orte werden bereits von Jugendgruppen in dem Projekt re<<member oder aktuell von Jugendlichen im Rahmen der Ausbildung „Jugendguide zur NS-Geschichte vor Ort“ erforscht. Jeder, der an der Aktion teilnehmen möchte, erhält hier mehr Informationen und die Möglichkeit, das Aktions-Flatterband zu bestellen.
Das Projekt findet in Kooperation mit der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten – hier insbesondere der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück und der Gedenkstätte und dem Museum Sachsenhausen – und dem Museumsver-band Brandenburg statt. Gefördert wird das Projekt von der Aktion Mensch, der Stiftung „Demokratie von unten bauen“ und der F.C. Flick Stiftung – gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz.