Vielfaltsbewusste Verbandsentwicklung

Auf dieser Seite informieren wir über unsere Angebote an Beratung, Workshops und Vernetzung für unsere Mitgliedsverbände zum Thema vielfaltsbewusster und inklusiver Verbandsentwicklung. Außerdem erklären wir, was wir mit vielfaltsbewusster Verbandsentwicklung meinen und warum sie unverzichtbar ist.

Egal wen du liebst, welche Hilfsmittel du brauchst, wie du aussiehst, an wen oder was du (nicht) glaubst, wo du geboren bist oder welche Toilettenschilder du bevorzugst – die Fachstelle Perspektiven setzt sich dafür ein, dass alle Kinder und Jugendlichen in Brandenburg sich mit ihrer ganzen Persönlichkeit und ihren unterschiedlichen Voraussetzungen willkommen fühlen. Wir wollen motivieren, Aktivitäten unserer Jugendverbände aktiv mitzugestalten.

Was bietet euch die Fachstelle Perspektiven?

  • kostenfreie Beratung und Begleitung eures Verbandes/Ortgruppe für erste Etappen auf dem Weg zu mehr gelebter Vielfalt
  • Prozessberatung zur Umsetzung konkreter inklusiver Projekte und Angebote
  • Workshops und Veranstaltungen im Programm des Landesjugendrings Brandenburg
  • Unterstützung bei der Vernetzung von Initiativen (bspw. von jungen Geflüchteten und Jugendlichen mit Migrationsgeschichte mit Mitgliedsverbänden) für gemeinsame Projekte
  • Unterstützung bei der Gründung Jugend-Selbstorganisationen
  • Informationen, Handreichungen und Link-Listen zum Weiterbilden und Weiterarbeiten auf dieser Webseite
  • Vertretung des Landesjugendrings Brandenburg in Gremien und Arbeitskreisen in den Bereichen Anti-Diskriminierung und Inklusion
  • auf Anfrage unserer Mitglieder:
    • Besprechung des Ist-Zustandes des Verbandes und Begleitung bei der Ideenfindung zur Weiterentwicklung (Prozessbegleitung)
    • Organisation von Empowerment-Formaten für eure Aktiven und Beschäftigten mit Diskriminierungserfahrungen
    • Empfehlung von Referent*innen für Workshops zu spezifischen Formen von Diskriminierung sowie zur Umsetzung von Inklusion
    • Besuche eurer Gruppenstunden, Klausuren, Sommercamps mit Formaten zur Sensibilisierung
    • Einführungs-Workshop: „Vielfaltsbewusstes Handeln – was meint das“
    • Niedrigschwelliger Themeneinstieg: Das (Kneipen-)Quiz ohne Kneipe

Was meinen wir mit vielfaltsbewusster Verbandsentwicklung?

Mit „Vielfalt“ meinen wir die verschiedenen Identitäten und Lebensweisen von Menschen in der Gesellschaft. Ein anderes Wort dafür ist „Diversität“.

Wenn wir von (gesellschaftlicher) Vielfalt sprechen, beziehen wir uns vor allem auf folgende Merkmale:

Behinderung, Geschlecht, Herkunft, Alter, Religion, Weltanschauung, sexuelle Orientierung, ethnische Zugehörigkeit und sozialer Status

Mit „vielfaltsbewusst“ meinen wir, wenn Menschen Unterschiede und Gemeinsamkeiten untereinander wahrnehmen und wertschätzend damit umgehen. Ein ähnliches Wort dafür ist „vielfaltssensibel“. Damit umzugehen bedeutet, dass die verschiedenen Bedarfe der Beteiligten beachtet werden im Umgang miteinander und in den Rahmenbedingungen.

Eine vielfaltsbewusste Verbandsentwicklung beschreibt die Weiterentwicklung des Verbands, bei der verschiedene Bedarfe verschiedener Menschen mitgedacht werden bei:

  • Wahl der Themen und Orte eurer Angebote
  • Planung und Umsetzung von Aktivitäten
  • Kommunikation und Vernetzung untereinander
  • Ansprache möglicher Interessierter
  • Besetzung von Gremien und Stellen


Vielfaltsbewusstes Handeln heißt zum Beispiel:

  • Ideen haben, wie Teilnahme an Aktivitäten nicht an Geldmangel scheitern muss (z.B. Bereitstellen von technischen Geräten für Online-Formate)
  • eure Webseiten sind gut lesbar für Bildschirmleser von Jugendlichen mit Sehbehinderung
  • Toilettenschilder die Jugendliche ansprechen, die sich nicht als „Mädchen“ oder „Junge“ einteilen wollen oder können
  • gelantinefreie Gummitiere können auch veganen und muslimischen Jugendlichen eine Freude machen
  • Eltern Werkzeuge an die Hand geben, wie sich leicht zusätzliche Hilfen für ihre Kinder mit Unterstützungsbedarf bekommen
  • Einladungen über Kanäle verbreiten, wo auch geflüchtete Kinder und Jugendliche davon mitbekommen

„Vielfalt heißt also, alle können machen was sie wollen?“

– Nein, heißt es nicht! Die Grundlage für vielfaltssensibles Denken und Handeln ist der Respekt gegenüber Menschen und ihren Lebensweisen und Lebensrealitäten. Deshalb schließt dieser Ansatz menschenfeindliches und offen diskriminierendes, gewaltvolles Denken und Handeln anderen Menschen gegenüber aus.