Unter diesem Stichwort treffen sich Jugendliche im Land Brandenburg und erforschen Geschichte in der Zeit der DDR und in den Jahren danach (Transformationsjahre). Sie erforschen Geschichte, die bisher nicht oder wenig besprochen wurde. Sie beginnen vor Ort, interviewen Zeitzeug*innen, gehen in Archive, treffen andere Jugendliche und mache ihre Ergebnisse bekannt. Jugendliche entscheiden, was bekannter werden sollte und welche Erinnerung für sie und in Zukunft wichtig ist. Ihr könnt mit Projektideen fortlaufend einsteigen. Meldet Euch dazu direkt bei uns. siehe Kontakt.
Schon dabei in sind:
Landesjugendfeuerwehr Brandenburg e. V.
Evangelische Jugend Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EJBO)
﹀Berlin-Brandenburgische Landjugend e. V.
Renita, Roswitha und Co – Wie habt ihr euch gestylt? Mode, Frauenbilder und Geschlechterverhältnisse in der DDR
Berlin-Brandenburgische Landjugend e. V.
Projektort: Wusterhausen
„Zeig mir, was du trägst und ich sag dir, wer du bist“, so lautet ein deutsches Sprichtwort. Über Kleidung kommunizieren wir, wer wir sind,oder vielleicht eher wer wir sein wollen. Mode ist eng verwebt mit Geschlechterverhältnissen, Frauenbildern und Machtverhältnissen. Daraus ergeben sich eine Vielzahl an interessanten Fragestellungen. Diesen widmen sich eine Wusterhausener Forschungsgruppe – das sind Mädchen und Jungen im Alter von 12 bis 18 Jahren. Für Jugendliche ist das eigene Selbstverständnis und das eigene Selbstwertgefühl oft eng mit dem eignen Ausehnen verbunden. In den sozialen Medien finden sie Modetrends, Styles und Schminktutorials. Dort werden (vermeintliche) Vorbilder und Idole gesucht und gefunden. Im Projekt knüpft die Jugendgruppe ausgehend vom Heute an das Gestern an und begibt sich in die Zeit als ihre Mütter und Großmüttter in ihrem Alter waren. Es wird die Zeit ab Mitte der 1960er Jahre untersucht. Woher wussten die Frauen damals, was „in“ war? Wer waren ihre Vorbilder und warum? Vom Gestern geht es dann wieder ins Heute, denn: Der eigene Look ist von gesellschaftlichen Bedingungen geprägt und hat dadurch auch eine politische Dimension. Die Projektergebnisse werden Interessierten z.B im „Alten Laden“ und auch im Jugendbüro „Ma Kieken“ in Wusterhausen präsentiert.
﹀Sozialistische Jugend - Die Falken Brandenburg
Gedenken Opfer rechter Gewalt
Sozialistische Jugend – Die Falken Brandenburg
Projektort: Potsdam und Land Brandenburg
Laut dem Verein Opferperspektive gibt es in Brandenburg seit 1990 28 Todesfälle durch rechte Gewalt. Diese Zahlen wirken anonym, doch hinter jeder Zahl steckt ein Schicksal. Die Forschungsgruppe möchte sich mit dem Leben der Menschen beschäftigen, bevor sie Opfer wurden, um sie in Erinnerung zu halten und dadurch aufzuzeigen, dass rechte Gewalt jede*n treffen kann. Die Jugendlichen sind bei den Falken aktiv und beschäftigen sich schon seit circa einem Jahr mit den Todesopfern rechter Gewalt nach 1990. Mit dem Projekt wollen sie gegen das Vergessen der sogenannten „Baseballschlägerjahre“ aktiv werden. Die „Baseballschlägerjahre“ beschreiben den massiven Anstieg rechter und rassistischer Gewalt kurz nach der Wende. Die Forschenden wollen über den gesellschaflichen Kontext, in dem solche Gewalt möglich war, mehr erfahren, aufklären und versuchen diesen begreifbar zu machen. Auch, um dadurch die derzeitige politische Situation und den Aufschwung der „neuen Rechten“ verstehen zu können und um eine gute Strategie gegen rechtes Gedankengut und Taten zu erarbeiten. Dabei ist das Ziel, dauerhafte, öffentliche Gedenkorte in Brandenburg zu schaffen. Vor Ort soll es zudem Gedenkkundgebungen an den jeweiligen Todestagen der Opfer geben, auf denen dem Leben der Opfer gedacht wird.
In diesem Jahr kümmert sich die Gruppe um das Erinnern an Rolf Schulze, den in Lehnin drei junge Männer vom 6. zum 7. November 1992 ermordeten.
Opfer rechter Gewalt in Brandenburg
Rechte Gewalt nach 1990 („Basballschlägerjahre“)
﹀Naturschutzjugend LV Brandenburg e. V. (NAJU)
“ Hannah forscht: Wohin soll denn die Reise gehn?“
Naturschutzjugend LV Brandenburg e. V. (NAJU)
Projektort: Märkische Heide Ortsteil, Alt Schadow
Wie war das mit der Urlaubsgestaltung in der DDR? Weit reisen konnte man nur selten, wo also ging es in den Ferien hin? Eine Gruppe von jungen Menschen will dieser Frage nachgehen. Die NAJU Brandenburg betreibt eine kleine Umweltbildungsstätte im Spreewald- die „Spree-Wald-Werkstatt“. Das ca. 10 ha große Gelände war einst Sommersitz und Jagdrevier einer Berliner Familie. Zu DDR-Zeiten wurde es Ferienobjekt des Kreiskrankenhauses Lübben. Bungalows entstanden und stehen zum Teil noch heute da. Aber wer baute und nutze sie? Nach der Wende fand die Rückübertragung an die alten Eigentümer statt und diese wiederum übergaben das Gelände der NAJU zur Nutzung und zum Naturschutz. Die Gruppe „Hannah forscht!“ will sich nun auf Spurensuche begeben und herausfinden, wer auf dem Gelände zu DDR-Zeiten wie und wann seine Freizeit verbracht hat. Wie z.B. bekam man das Privileg, ein eigenes Objekt zu besitzen, welches direkt am See im Landschaftsschutzgebiet liegt? Und konnte man so ein Bungalow mieten? Um diese Fragen zu beantworten, wollen die Jugendlichen Zeitzeug*innen befragen und alte Dokumente untersuchen. Am Ende werden die Forschungsergebnisse an einem „Tag der offenen Spree-Wald-Werkstatt“ und auf der Brandenburger Jugendgeschichtsmesse präsentiert.
Wir freuen uns über alle Informationen, die Licht ins Dunkel bringen!
Link zur Projektseite hier.
In der Sommerwerkstatt 2022 haben Beate und Samuel zur Geschichte von Schloß Trebnitz geforscht und gemeinsam mit Omar daraus einen munteren Podcast gemacht.
Hier demnächst anhören.
Auftakt und Workshops für Unterm Radar-Projekte und Zeitensprünge-Gruppen
- 4.03. 2023, im Freiland Potsdam, gegenseitiges Kennenlernen der Gruppen, Informationen + Zeitplan, Inputwünsche, Unterstützungsstruktur, Einführungsworkshops
- Monatliche „monthly“ Vernetzungstreffen zur Begleitung – online, klären von div. fachlichen Fragen, Forschungsfrage entwickeln, Fachinputs zur Zeitgeschichte, Zeitzeug*innesuche, Recherchetyps, kollegiale Unterstützung, ggf. Spiel und Spaß 😉
Für Projektbegleitende aller Projekte*: Geschichte vor Ort – Fortbildung zur Begleitung von Jugendgeschichtsprojekten (zusammenhängend)
Ein Klick auf das Bild bringt euch zur Ausschreibung der Fortbildung.

Für Projektbegleitende aller Projekte und Interessierte: Online-Workshops (einzeln) – gemeinsam mit dem Zeitensprünge-Programm
- 25. 04. 2023 – Thema N.N.
- 11. 05. 2023 – Gespräche und Interviews mit Zeitzeugen*innen führen
- 08.06. 2023, 17-20 Uhr – Quellen sind wichtig! Was sagen sie uns und was nicht. Mit dem Historiker Christoph Wunnicke (https://www.youtube.com/watch?v=_IIDt8r-1tY)
- 28. 09. 2023, 17-21 Uhr – Öffentlichkeitsarbeit und Vorbereitung auf die Jugendgeschichtsmessen Storytelling/ Geschichte(n) erzählen
- 12.10.2023, – Storytelling/ Geschichte(n) erzählen mit Tabea Sternberg (https://starmountfilm.de/tabea-sternberg)
Präsentation des aktuellen Projektstands zur Brandenburger Jugendgeschichtsmesse
- 11.11. 2023, in Potsdam; Erfahrungsaustausch mit anderen Jugendlichen; Verabredungen für 2024
Fortlaufend
- Telefonische Beratung, Emailkontakt mit Hannah-Maria Liedtke (LJR) und Silvana Hilliger (LAkD)
- Projektbesuche und Workshops vor Ort auf Anfrage, Vermittlung von Expert*innen
- Social Media – Posts zu wenig besprochenen Ereignissen, Orten und Personen übers Jahr; Ideen gern mit uns gemeinsam entwickeln.
- Online-Angebote zur Beteiligung an Umfragen, z.B. über die Plattform adhocracy
Das Jugendprogramm „Unterm Radar – JUGEND MACHT DEMOKRATIE“ ist eine Kooperation der Beratungsstelle Zeitwerk im Landesjugendringes Brandenburg e.V. (LJR) mit der Landesbeauftragen zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur.

Es wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) über die Bundesstiftung Aufarbeitung im Bundesprogramm „Jugend erinnert“, Förderlinie SED-Unrecht.


