Spielerischer Neujahrsempfang mit Aufruf zur Stärkung der Jugendbeteiligung

Der Landesjugendring Brandenburg lud am gestrigen Mittwoch zu einem besonderen Neujahrsempfang ein, bei dem es spielerisch um jugendpolitische Themen ging. In der eindrucksvollen Gewölbehalle des Brandenburg Museums kamen mehr als 80 geladene Gäste zusammen, um in Form einer unterhaltsamen Game-Night in den Austausch zu Themen und Forderungen der Jugend in Brandenburg zu gehen, die die Bundes- und Landespolitik betreffen. Unter den Gästen waren u.a. Bildungsminister Steffen Freiberg, Landtagsabgeordnete der demokratischen Parteien sowie Kandidat*innen zur bevorstehenden Bundestagswahl.

Jugend endlich ernst nehmen
Geschäftsführer Björn Schreiber und Vorstandsvorsitzende Julia Schultheiss betonten in ihren Grußworten die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen, die sich in Sorgen um die Demokratie, wirtschaftliche Entwicklungen und eine zunehmende Spaltung der Bevölkerung äußern. So zeigen zahlreiche Studien, dass junge Menschen sich mehr als nur Gehör wünschen. „Die Inhalte, die jungen Menschen wichtig sind, müssen ernstgenommen und konsequent in Wahlprogramme aufgenommen werden. Noch wichtiger: Sie müssen tatsächlich umgesetzt werden. Das ist eine zentrale Aufgabe für die Politik – und auch für uns als Landesjugendring“, so Julia Schultheiss.
Björn Schreiber fordert: „Es ist Zeit für einen Minderheitenschutz für junge Menschen.“ Dieser Schutz müsse sicherstellen, dass junge Menschen mit ihren Ideen und Wünschen aktiv in politische Entscheidungsprozesse einbezogen werden. Zudem sei es entscheidend, Kinder- und Jugendarmut zu bekämpfen und die Jugendverbandsarbeit angemessen zu finanzieren. „Und es braucht Politiker*innen als Verbündete, die beste Voraussetzungen für eine jugendgerechte und zukunftsorientierte Gesellschaft schaffen müssen.“
Der Landesjugendring setzt sich dafür ein, dass alle jungen Menschen – unabhängig von Herkunft, Identität oder Glauben – in Vielfalt leben können. Ein zentrales Anliegen ist auch der Schutz der Demokratie vor extremistischen Tendenzen. Die Besetzung des Vorsitzes des Ausschusses für Bildung, Jugend und Sport im Brandenburgischen Landtag durch einen AfD-Vertreter wäre aus Sicht des Landesjugendrings ein Dammbruch. „Wir nehmen die Politik hier in die Pflicht“, so Schreiber.

Spiele-Abend als Debatte auf Augenhöhe
Bei verschiedenen Spielstationen setzten sich die anwesenden Politiker*innen intensiv mit jugendpolitischen Themen auseinander und kamen mit jungen Menschen und Akteur*innen der Jugendverbandsarbeit ins Gespräch. Zum Ende des Abends tauschten die Kandidat*innen zur Bundestagswahl u.a. Tabea Gutschmidt (CDU), Anja Soheam (SPD), Viviane Triems (Bündnis90/ Die Grünen), Isabelle Vandre (Die Linke), Matti Karstedt (FDP) die erspielten Punkte gegen eine der zehn zentralen Forderungen des Landesjungendrings zur Bundestagswahl ein, mit dem Versprechen, sich für dieses Thema ganz besonders einzusetzen.Wirksame und eigenständige Jugendpolitik

  1. Ausbau der Mobilität
  2. Schuldenbremse abschaffen
  3. Junges Engagement stärken
  4. Kinderarmut bekämpfen
  5. Gesellschaftliche Vielfalt stärken
  6. Nachhaltige Entwicklung und Klimagerechtigkeit
  7. Orte der Demokratie(bildung) durch gezielte Förderung stärken
  8. Non-formale Bildung anerkennen/stärken
  9. Stärkung der demokratischen Zivilgesellschaft

Ausblick
Für 2025 plant der Landesjugendring sein Unterstützungsangebot für Haupt- und Ehrenamtliche in der Jugendverbandsarbeit weiter auszubauen. „Gemeinsam mit unseren engagierten Mitgliedsorganisationen wollen wir weiterhin beraten, vernetzen und gemeinsam laut sein, wo es nötig ist“, betont Björn Schreiber.
Dem Landesjugendring Brandenburg ist es besonders wichtig deutlich zu machen, dass junge Menschen vielfältige Fähigkeiten und Ideen haben, wie sie Gesellschaft in Brandenburg und darüber hinaus gestalten wollen. Diese Zukunftsvisionen wird der Landesjugendring sichtbar machen, um dem Bild der defizitären Jugend etwas entgegenzusetzen.

Hier geht’s zum TV-Beitrag von rbb24

Gefördert wurde die jugendpolitische Game-Night vom Gemeinschaftsfonds Zukunftswege Ost.

Klare Positionierung gegen die mögliche Wahl von Dr. Dominik Kaufner (AfD) zum Vorsitzenden des Ausschusses für Bildung, Jugend und Sport

Bildung und Kinder- und Jugend(sozial)arbeit sind Fundament unserer Demokratie, Instrument der gesellschaftlichen Teilhabe und ein Garant für Chancengleichheit. Als Verbände, Organisationen und Institutionen der Zivilgesellschaft, die sich für die Stärkung von Bildung und Kinder- und Jugend(sozial)arbeit, Vielfalt und demokratischen Werten einsetzen, sind wir zutiefst besorgt über die geplante Wahl von Dr. Dominik Kaufner von der AfD-Fraktion zum Vorsitzenden des Ausschusses für Bildung, Jugend und Sport beim Landtag Brandenburg.

Die AfD hat sich in der Vergangenheit immer wieder durch rechtsextreme Rhetorik, das Streuen von Misstrauen und Hetze gegen demokratische Institutionen und Verbände und Angriffe auf die Grundwerte unserer Gesellschaft hervorgetan. Ihre Positionen und ihr politisches Handeln widersprechen in vielerlei Hinsicht den Prinzipien, die für die Bildungs- und Kinder- und Jugendpolitik in einer pluralistischen und demokratischen Gesellschaft unerlässlich sind.

Eine Besetzung des Vorsitzes des Bildungsausschusses durch einen Vertreter der AfD, die nachweislich eine rechtsextreme Ideologie vertritt, ist nicht hinnehmbar:

Der Ausschuss für Bildung, Jugend und Sport ist maßgeblich für die Entwicklung zukunftsorientierter und wertebasierter Bildungsstrategien verantwortlich. Eine Leitung durch einen Vertreter der AfD könnte zu einer Aushöhlung seiner Arbeit führen.

Die AfD hat wiederholt bewiesen, dass sie zentrale demokratische Prinzipien wie Vielfalt, Gleichberechtigung und Toleranz ablehnt. Dies steht im klaren Widerspruch zu den Aufgaben des Ausschusses.

Die AfD hat wiederholt Einrichtungen der Kinder- und Jugend(sozial)arbeit, der Jugendverbandsarbeit, der Demokratiebildung angegriffen, die sich für Vielfalt, Toleranz und einen demokratischen Diskurs einsetzen und deren Existenz in Frage gestellt.Die Wahl eines AfD-Abgeordneten zum Vorsitzenden des Ausschusses für Bildung, Jugend und Sport wäre ein Schlag ins Gesicht für alle Institutionen, Einrichtungen und Verbände der Bildung und Kinder- und Jugend(sozial)arbeit, die sich seit Jahren für eine offene und demokratische Bildung und Gesellschaft einsetzen.

Die Grundziele und Werte in der Bildungs- und Jugendpolitik der AfD sind nachweislich nicht mit der UN-Kinderrechtskonvention vereinbar. Vielmehr steht sie für Ausgrenzung und gegen Inklusion, Chancengleichheit und Vielfalt.

Die Bildungs-, Kinder- und Jugendpolitik haben eine Vorbildfunktion. Die Wahl eines Vertreters der AfD würde ein fatal falsches Signal an die jungen Menschen senden, deren Wertebewusstsein wir stärken wollen.

Wir fordern die demokratischen Fraktionen im Landtag auf, die Wahl von Dr. Dominik Kaufner als Vorsitzenden des Ausschusses für Bildung, Jugend und Sport zu verhindern. Es liegt in Ihrer Verantwortung, die Ausschüsse des Landtages so zu besetzen, dass sie den Grundwerten unserer Verfassung und den Ansprüchen an eine zukunftsfähige, weltoffene Bildungs-, Kinder- und Jugendpolitik gerecht werden.

Die Wahl des Vorsitzenden des Ausschusses für Bildung, Jugend und Sport hat weitreichende Auswirkungen auf die Gestaltung unserer Bildungs-, Kinder- und Jugend(sozial)arbeits-Landschaft. Es liegt in der Verantwortung aller demokratischen Akteure, sicherzustellen, dass dieser Ausschuss von einer Person geleitet wird, die die Werte unseres Grundgesetzes und der demokratischen Gesellschaft in jeder Hinsicht unterstützt.

Eine gemeinsame Positionierung von:

  • Aktion Kinder- und Jugendschutz Brandenburg e. V.
  • Fachverband Jugendarbeit / Jugendsozialarbeit Brandenburg e. V.
  • Jugendpresse Berlin-Brandenburg e. V.
  • KiTa-Elternbeirat Cottbus
  • KiTa-Elternbeirat Potsdam
  • Kompetenzzentrum für Kinder- und Jugendbeteiligung Brandenburg
  • Landesfachverband Medienbildung Brandenburg e. V.
  • Landesjugendrings Brandenburg e. V.
  • Landesrates der Schülerinnen und Schüler
  • Landesverband der Kita- und Schulfördervereine Berlin-Brandenburg e. V.
  • Landesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung Brandenburg e. V.
  • Studierende in der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft Brandenburg

Weitere Unterstützende:

  • Jugend des Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Landesverband Berlin/Brandenburg
  • Kreisjugendring Prignitz e.V.
  • Kreis- Kinder- und Jugendring Märkisch Oderland e.V.

Ich steh auf! Aktionen gegen möglichen AfD-Vorsitz des Ausschusses für Bildung, Jugend und Sport

Dr. Dominik Kaufner von der AfD wurde für den Vorsitz des Brandenburger Ausschusses für Bildung, Jugend und Sport vorgeschlagen und soll diesen Mittwoch gewählt werden. Die AfD hat jedoch mehrfach bewiesen, dass sie zentrale demokratische Prinzipien wie Vielfalt, Gleichberechtigung und Toleranz ablehnt. Dies steht im klaren Widerspruch zu den Aufgaben des Ausschusses. Bildung und Kinder- und Jugend(sozial)arbeit sind Fundament unserer Demokratie, Instrument der gesellschaftlichen Teilhabe und ein Garant für Chancengleichheit.

Als Verbände, Organisationen und Institutionen der Zivilgesellschaft, die sich für die Stärkung von Bildung und Kinder- und Jugend(sozial)arbeit, Vielfalt und demokratischen Werten einsetzen, sind wir zutiefst besorgt über die geplante Wahl von Dr. Dominik Kaufner von der AfD-Fraktion zum Vorsitzenden des Ausschusses für Bildung, Jugend und Sport beim Landtag Brandenburg. Die AfD hat sich in der Vergangenheit immer wieder durch rechtsextreme Rhetorik, das Streuen von Misstrauen und Hetze gegen demokratische Institutionen und Verbände und Angriffe auf die Grundwerte unserer Gesellschaft hervorgetan. Ihre Positionen und ihr politisches Handeln widersprechen in vielerlei Hinsicht den Prinzipien, die für die Bildungs- und Kinder- und Jugendpolitik in einer pluralistischen und demokratischen Gesellschaft unerlässlich sind. Eine Besetzung des Vorsitzes des Bildungsausschusses durch einen Vertreter der AfD, die nachweislich eine rechtsextreme Ideologie vertritt, ist nicht hinnehmbar. Deshalb stehen wir as Jugendverbände auf! Wir fordern die demokratischen Parteien im Landtag auf, die Wahl von Dr. Dominik Kaufner als Vorsitzenden des Ausschusses zu verhindern.

Am Mittwoch, 15.01.2025 um 14:00 Uhr fand unsere Protestdemo vor dem Landtag statt. Ihr seid zahlreich vorbei gekommen. Eindrücke seht ihr hier:

Außerdem gibt es eine Petition „Keine Wahl von Dr. Dominik Kaufner (AfD) zum Vorsitzenden des Bildungsausschusses“, die ihr unterschreiben könnt: https://chng.it/H2hpSqN7Mq

Stellungname des Aktionsbündnis Jugend zum Koalitionsvertrag von SPD und BSW

Das Ergebnis der Landtagswahl 2024 machte ein „Weiter so“ in der Regierungsarbeit unmöglich. Insbesondere junge Menschen wählten die bisherige Politik deutlich ab und wünschen sich eine verlässliche Unterstützung in der Bewältigung vielfältiger Krisen. Damit junge Menschen (wieder) Vertrauen in gesellschaftliche und demokratische Strukturen haben können, setzen sich die Mitglieder des Aktionsbündnisses Jugend für die Ermöglichung eines gerechten Aufwachsens aller jungen Menschen in Brandenburg auf der Basis der Kinderrechte ein.

Der vorgestellte Koalitionsvertrag macht deutlich, dass die zukünftige Landesregierung sich in der Lage sieht, für Brandenburg den Spagat zwischen Stabilitätsanker und Innovationsmotor zu meistern. Als Aktionsbündnis Jugend blicken wir auf die Handlungsfelder im Koalitionsvertrag, die die Jugend und Jugend(verbands)arbeit in Brandenburg unmittelbar betreffen. Der Koalitionsvertrag stellt für uns eine gute Gesprächsgrundlage mit der künftigen Landesregierung dar, um die drängenden Themen der jungen Menschen in Brandenburg konkret zu benennen und professionell sowie wirkungsvoll zu bearbeiten.

Wie das Aktionsbündnis Jugend die geplanten Umsetzungen des Koalitionsvertrages konkret bewertet, lest ihr hier.

Das Aktionsbündnis Jugend begrüßt die Anerkennung der Jugendpolitik als eigenständiges Feld im Koalitionsvertrag sowie die geplante Verbesserung der Rahmenbedingungen für Jugend(verbands)arbeit. Besonders positiv hervorzuheben ist die geplante Anpassung des Landesjugendplans an gestiegenen Kosten und die zu prüfende Anpassung der landesseitigen Finanzanteile an Personalkosten für sozialpädagogische Fachkräfte. Diese Maßnahmen sind ein wichtiger Baustein in der Finanzierung landesweit nachhaltiger professioneller Strukturen der Jugend(verbands)arbeit, Jugendsozialarbeit und Schulsozialarbeit. Damit wäre auch die Grundlage gelegt, den deutlich formulierten Ausbau von Beteiligungs- und Mitwirkungsrechten junger Menschen, die geplante Festigung von Programmen zur Demokratiestärkung und der politischen Bildung wirkungsvoll umzusetzen. Dabei ist darauf zu achten, allen jungen Menschen in Brandenburg gesellschaftliche Teilhabe und Beteiligung zu ermöglichen.

In der kommenden Legislatur stehen die Träger des Aktionsbündnis Jugend für die Landesregierung als Partner bereit. Wichtige Weiterentwicklungen wie die Stärkung inklusiver Strukturen, dem Ausbau psychosozialer Strukturen als auch einer flächendeckenden und dynamisierten Finanzierung der Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit, Schulsozialarbeit, Jugendverbandsarbeit und Jugendschutz müssen zügig und partnerschaftlich angegangen werden.

Eine gemeinsame Aktion von:

Aktion Kinder- und Jugendschutz Brandenburg e. V.
Fachverband Jugendarbeit / Jugendsozialarbeit Brandenburg e. V.
Kompetenzzentrum Kinder- und Jugendbeteiligung
Landesfachverband Medienbildung Brandenburg e. V.
Landesjugendring Brandenburg e. V.
Landesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung Brandenburg e. V.

Logos Aktionsbündnis Jugend

 

Statement zum Koalitionsvertrag zwischen SPD und BSW

Letzte Woche veröffentlichten die Brandenburger Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) und das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) ihren gemeinsamen Koalitionsvertrag unter dem Titel „Brandenburg voranbringen – Bewährtes sichern. Neues schaffen.“ Die Ängste und Unsicherheiten junger Menschen konnten auf politischer Ebene in den letzten Jahren nicht ausreichend gelöst werden, daher hat der Landesjugendring Brandenburg e.V. den Koalitionsvertrag genauer unter die Lupe genommen und auf jugendpolitische Themen geprüft.

Der Landesjugendring Brandenburg begrüßt ausdrücklich zahlreiche positive Entwicklungen in Bezug auf Jugendverbandsarbeit, junges Ehrenamt und Engagement, Beteiligung und politische Bildung und insbesondere, dass in diesem Koalitionsvertrag Jugendpolitik als eigenständiges Feld anerkannt wird und die Rahmenbedingungen für eine wirkungsvolle Jugend(verbands)arbeit verbessert werden sollen. Der Koalitionsvertrag konzentriert sich aus Sicht des Landesjugendring Brandenburg jedoch primär darauf, Bewährtes zu sichern und in kleinen Schritten weiterzuentwickeln. Der Landesjugendring Brandenburg hätte sich mehr Mut gewünscht, den Koalitionsvertrag zukunftsgerichtet auszugestalten, denn die Bedeutung von Jugend(verbands)arbeit für die Bearbeitung der multiplen Krisen junger Menschen sind im Vergleich zu ihrer Bedeutung für das Aufwachsen junger Menschen zu wenig sichtbar. Kinder und Jugendliche werden in diesem Vertrag primär als Schüler*innen betrachtet. Dabei sind sie entscheidender Faktor und Akteur*in in Bezug auf zivilgesellschaftliches Engagement ganz konkret vor Ort und als Fortschrittsmotor gesellschaftlicher Entwicklungen. Wichtige gesellschaftspolitische Themen, die stetig und vielfältig von jungen Menschen adressiert werden, wie Klimaschutz, Mobilität, Diversität und Vielfalt, kommen aus Sicht des Landesjugendrings Brandenburg zu kurz.

Wie die Koalitionspartner*innen einzelne jugendpolitische Arbeits- und Themenfeldern gestalten wollen, bewerten wir hier.

 

Geschichtsinteressierte Jugendliche präsentieren ihre Forschungsprojekte bei der Jugendgeschichtsmesse

Am 16. November 2024 findet im Brandenburg Museum in Potsdam die jährliche Jugendgeschichtsmesse statt. Jugendgruppen und Geschichtsinteressierte präsentieren im Kutschstall ihre neuesten Forschungen zur lokalen Geschichte der letzten 100 Jahre.
Die jährliche Jugendgeschichtsmesse ist ein deutschlandweit einzigartiges Format, das die Vernetzung geschichtsinteressierter Menschen aus Brandenburg fördert und unterstützt. Seit 2013 zeigen Jugendliche in Projektgruppen aus vielen Landkreisen Brandenburgs ihre Rechercheergebnisse zur lokalen Geschichte der letzten 100 Jahre.
Die Messe wird mit Grußworten von Katja Melzer, Direktorin des Brandenburg Museums und Björn Schreiber, Geschäftsführer des Landesjugendrings eröffnet. Der Antisemitismusbeauftragte des Landes Brandenburg, Andreas Büttner sowie Susanne Siegert, auch bekannt als „Keine Erinnerungskultur“ auf Tiktok, grüßen jeweils mit einer Videobotschaft zur Eröffnung.

In diesem Jahr haben sich 15 Jugendgruppen auf Spurensuche begeben und zu einem selbstgewählten Thema in Archiven geforscht, Gedenkstätten besucht und mit Zeitzeug*innen gesprochen. Projektgruppen aus verschiedenen Landkreisen Brandenburgs zeigen in Ausstellungen, Modellen und digitalen Präsentationsformaten ihre Ergebnisse. Sie geben Einblick in ihre Projektdurchführung, in die Recherchearbeit und die Interviews, die sie mit Zeitzeug*innen geführt haben.
Unter den Projektgruppen sind auch Potsdamer Jugendliche, die sich im Rahmen des Jugendprogramms „Zeitensprünge“ mit Religionsfragen in der DDR beschäftigten. Für das Projekt „Und (an) was glaubst du? mehrgenerationale Perspektiven auf Religions- und Glaubensfragen“ trafen sie Menschen, wie die Katholikin Regine Rüss, die über ihre Erfahrungen mit der Ausübung ihrer Religion in der SED-Diktatur berichtete.
In dem Projekt: „Gemeinsam oder geteilt?- Entdeckung der Geschichte unserer Doppelstadt Frankfurt (Oder)/ Słubice“ untersuchten 12 Jugendliche aus Deutschland, Polen sowie ukrainischer und syrischer Herkunft zusammen die Region Frankfurt (Oder)/ Słubice und ihre vielfältigen kulturellen Verflechtungen. Ziel war es, gemeinsam zu überlegen, wie diese Geschichte an zukünftige Generationen weitergegeben werden kann.
Die „remember“-Spurensuchegruppen aus Schlieben und Lauchhammer haben sich insbesondere mit den KZ-Außenlagern beschäftigt, die sich während des Nationalsozialismus direkt vor ihrer Haustür befunden haben. Sechs Jugendliche haben sich außerdem im Projekt „remember“ zu „Jugendguides zur NS-Geschichte vor Ort“ ausbilden lassen. Sie forschten in Wildau, Potsdam, Neuendorf im Sande und Frankfurt (Oder) zur lokalen Geschichte des Nationalsozialismus.
Die Teilnehmer*innen der Multiplikator*innen-Fortbildung „Geschichte vor Ort“ werden ihr letztes Fortbildungsmodul im Rahmen der Jugendgeschichtsmesse abschließen.

Die Jugendgeschichtsmesse will engagierten Jugendlichen und ihrer Arbeit eine Bühne bieten und fungiert darüber hinaus als Ort zur Vernetzung von geschichtsinteressierten jungen Menschen. Neben den Messeständen in der Gewölbehalle des Brandenburg Museums gibt es ein Geschichts-Quiz, bei dem attraktive Preise zu gewinnen sind.

 

Aktionstag JUGEND – Demonstration zum Landtag Brandenburg

Das Bündnis landesweiter Träger der Jugendarbeit ruft zur Teilnahme am „Aktionstag Jugend“ am 13.11.2024 auf. Als Aktionsbündnis Jugend rufen wir am kommenden Mittwoch zu einer Demonstration auf, um Jugend und Jugendarbeit sichtbar zu machen und die Koalitionäre an die Bedeutung einer wirksamen Jugendpolitik zu erinnern.

Die Landtagswahl liegt hinter uns und hinterlässt viele offene Fragen zur Zukunft der Kinder- und Jugendpolitik in unserem Bundesland. Aktuell befinden sich SPD und BSW in Koalitionsverhandlungen. Keine der dafür gegründeten Arbeitsgruppen befasst sich federführend mit dem Thema „Jugend“ (RBB vom 04.11.2024). Jugendliche Lebenswelten und Jugendarbeit werden offensichtlich nur äußerst marginal im zukünftigen Koalitionsvertrag berücksichtigt. Wir wollen das ändern.

Um Sichtbarkeit zu erzeugen, dreht sich viel um das Thema „Licht“. Mit kreativen Aktionen und Lichtern werden wir die Fehlstelle der Koalitionäre ausleuchten und sie daran erinnern, dass ohne die Jugend Zukunftspolitik unmöglich ist.

Wir laden daher alle Menschen ein, mit uns ein Zeichen für die Kinder- und Jugendpolitik zu setzen. Es müssen Konsequenzen aus den Landtagswahlergebnissen folgen. Junge Menschen müssen deutlich gehört und spürbar unterstützt werden. Die Belange der Jugend und Jugendarbeit müssen Priorität für das zukünftige politische Handeln haben.

Programm:

15:00 Uhr: Treff im freiLand Potsdam
16:00 Uhr: Start der Demo
16:15 Uhr: Aktion und Reden am Ministerium für Bildung, Jugend und Sport
16:30 Uhr: Weiterzug der Demo zum Brandenburger Landtag
17:00 Uhr: Ankommen am Landtag
17:15 Uhr: Abschlusskundgebung mit Aktionen und Redebeiträgen

Teilnahme anmelden

 

Eine gemeinsame Aktion von:

Aktion Kinder- und Jugendschutz Brandenburg e. V.
Fachverband Jugendarbeit / Jugendsozialarbeit Brandenburg e. V.
Kompetenzzentrum Kinder- und Jugendbeteiligung
Landesfachverband Medienbildung Brandenburg e. V.
Landesjugendring Brandenburg e. V.
Landesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung Brandenburg e. V.

Vielfältige Perspektiven junger Menschen in den Koalitionsverhandlungen stärker berücksichtigen

Die Brandenburgische Landtagswahl wirft – wie in den vergangenen Wahlen auch – erneut die Frage auf, inwieweit junge Menschen in unserem Bundesland nach rechts gerückt sind, wie viele von ihnen extreme Positionen beziehen und welche Ursachen sich hierfür finden. Der Aufschrei ist erneut groß – die Sorge um unsere Demokratie ebenfalls. 31% der 16-24-Jährigen wählten die als rechtsextremen Verdachtsfall eingestufte Brandenburgische AfD. Diese Entwicklung muss kritisch analysiert werden. Umso wichtiger ist es, nicht nur eine einzige Ursache zu suchen und zu verbreiten, sondern sich kritisch mit den vielfältigen Lebensbedingungen und Einstellungen junger Menschen auseinanderzusetzen. Weiterlesen Vielfältige Perspektiven junger Menschen in den Koalitionsverhandlungen stärker berücksichtigen

Reaktion auf „Zerschlagungspläne“ der AfD

In der vergangenen Pressekonferenz vom 3. September 2024 der AfD-Landtagsfraktion drohte die AfD „politischen Gegnern“ und will den Landesjugendring im Falle eines Wahlsieges „zerschlagen“. Damit greift die Partei zu ihrem bekannten Mittel, Verteidiger der Demokratie, alle Institutionen und Einrichtungen, die sich für ein vielfältiges Brandenburg einsetzen und Gesicht zeigen gegen Hass und rechtsextreme Hetze, zu diffamieren und durch Drohungen mundtot zu machen.

“Spätestens jetzt muss jedem klar sein: Wer gute und vielfältige Jugend(verbands)arbeit für Brandenburg möchte, muss am 22.9. die Stimme für eine demokratische Parteien abgeben”, so Björn Schreiber, LJR-Geschäftsführer und Julia Schultheiss, LJR- Vorstandsvorsitzende.

Der Landesjugendring Brandenburg e.V. versteht sich als Arbeitsgemeinschaft von zahlreichen Mitgliedsorganisationen, die unterschiedliche Interessen, Positionen und Haltungen vertreten. Er geht jeden Tag in den Austausch und Diskurs, um die Bedingungen für das Aufwachsen junger Menschen in Brandenburg zu verbessern und das für eine Demokratie so essenzielle Ehrenamt zu fördern und zu stärken. Dabei ist der LJR in Vielfalt vereint und steht fest auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Für den Landesjugendring hört Neutralität auf, wenn ebendiese Grundordnung missachtet und mit Füßen getreten wird, wenn Heranwachsende durch rechtsextreme Aussagen und antidemokratische Propaganda – ob nun digital oder vor dem Schulhof – sozialethisch desorientiert werden und wenn Menschen, die anders lieben, anders glauben oder eine andere Herkunft haben nicht als gleichwertig anerkannt werden. Unsere Grundhaltung ist, dass Menschen in Gemeinschaft ohne Angst verschieden sein können.
Diese Grundwerte werden nicht nur im Diskurs, sondern auch in den umfangreichen Jugendbildungsangeboten in unserem Verband und seinen Mitgliedsorganisationen gelebt. Kampagnen oder Projekte wie „Schöner Leben ohne Nazis“, „Wahl-O-Mat vor Ort“ oder die vielfältigen Maßnahmen der historisch-politischen Bildung, die an NS-Verbrechen vor Ort erinnern, erfahren gerade in diesem für Brandenburg so wichtigem Wahljahr ungeahnte Zustimmung und wirken weit über die Jugendverbandsarbeit hinaus.

Die AfD greift mit ihren Aussagen die demokratische Grundhaltung und die vielfältige politische Bildungsarbeit des Landesjugendrings Brandenburg und seiner Mitgliedsverbände massiv an.

Der Landesjugendring Brandenburg fordert alle politischen Entscheider*innen auf, sich mit dem Landesjugendring und seinen Mitgliedsorganisationen zu solidarisieren und sich öffentlich für eine starke, demokratische und vielfältige Jugendverbandsstruktur einzusetzen.

Für die anstehende Landtagswahl am 22. September appelliert der Vorstand des Landesjugendrings „Wer gute Jugendarbeit in Brandenburg will, muss demokratisch wählen“ und wirbt für Solidarität aller demokratischen Parteien.“

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