Der Landesjugendring Brandenburg lud am gestrigen Mittwoch zu einem besonderen Neujahrsempfang ein, bei dem es spielerisch um jugendpolitische Themen ging. In der eindrucksvollen Gewölbehalle des Brandenburg Museums kamen mehr als 80 geladene Gäste zusammen, um in Form einer unterhaltsamen Game-Night in den Austausch zu Themen und Forderungen der Jugend in Brandenburg zu gehen, die die Bundes- und Landespolitik betreffen. Unter den Gästen waren u.a. Bildungsminister Steffen Freiberg, Landtagsabgeordnete der demokratischen Parteien sowie Kandidat*innen zur bevorstehenden Bundestagswahl.
Jugend endlich ernst nehmen
Geschäftsführer Björn Schreiber und Vorstandsvorsitzende Julia Schultheiss betonten in ihren Grußworten die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen, die sich in Sorgen um die Demokratie, wirtschaftliche Entwicklungen und eine zunehmende Spaltung der Bevölkerung äußern. So zeigen zahlreiche Studien, dass junge Menschen sich mehr als nur Gehör wünschen. „Die Inhalte, die jungen Menschen wichtig sind, müssen ernstgenommen und konsequent in Wahlprogramme aufgenommen werden. Noch wichtiger: Sie müssen tatsächlich umgesetzt werden. Das ist eine zentrale Aufgabe für die Politik – und auch für uns als Landesjugendring“, so Julia Schultheiss.
Björn Schreiber fordert: „Es ist Zeit für einen Minderheitenschutz für junge Menschen.“ Dieser Schutz müsse sicherstellen, dass junge Menschen mit ihren Ideen und Wünschen aktiv in politische Entscheidungsprozesse einbezogen werden. Zudem sei es entscheidend, Kinder- und Jugendarmut zu bekämpfen und die Jugendverbandsarbeit angemessen zu finanzieren. „Und es braucht Politiker*innen als Verbündete, die beste Voraussetzungen für eine jugendgerechte und zukunftsorientierte Gesellschaft schaffen müssen.“
Der Landesjugendring setzt sich dafür ein, dass alle jungen Menschen – unabhängig von Herkunft, Identität oder Glauben – in Vielfalt leben können. Ein zentrales Anliegen ist auch der Schutz der Demokratie vor extremistischen Tendenzen. Die Besetzung des Vorsitzes des Ausschusses für Bildung, Jugend und Sport im Brandenburgischen Landtag durch einen AfD-Vertreter wäre aus Sicht des Landesjugendrings ein Dammbruch. „Wir nehmen die Politik hier in die Pflicht“, so Schreiber.
Spiele-Abend als Debatte auf Augenhöhe
Bei verschiedenen Spielstationen setzten sich die anwesenden Politiker*innen intensiv mit jugendpolitischen Themen auseinander und kamen mit jungen Menschen und Akteur*innen der Jugendverbandsarbeit ins Gespräch. Zum Ende des Abends tauschten die Kandidat*innen zur Bundestagswahl u.a. Tabea Gutschmidt (CDU), Anja Soheam (SPD), Viviane Triems (Bündnis90/ Die Grünen), Isabelle Vandre (Die Linke), Matti Karstedt (FDP) die erspielten Punkte gegen eine der zehn zentralen Forderungen des Landesjungendrings zur Bundestagswahl ein, mit dem Versprechen, sich für dieses Thema ganz besonders einzusetzen.Wirksame und eigenständige Jugendpolitik
- Ausbau der Mobilität
- Schuldenbremse abschaffen
- Junges Engagement stärken
- Kinderarmut bekämpfen
- Gesellschaftliche Vielfalt stärken
- Nachhaltige Entwicklung und Klimagerechtigkeit
- Orte der Demokratie(bildung) durch gezielte Förderung stärken
- Non-formale Bildung anerkennen/stärken
- Stärkung der demokratischen Zivilgesellschaft
Ausblick
Für 2025 plant der Landesjugendring sein Unterstützungsangebot für Haupt- und Ehrenamtliche in der Jugendverbandsarbeit weiter auszubauen. „Gemeinsam mit unseren engagierten Mitgliedsorganisationen wollen wir weiterhin beraten, vernetzen und gemeinsam laut sein, wo es nötig ist“, betont Björn Schreiber.
Dem Landesjugendring Brandenburg ist es besonders wichtig deutlich zu machen, dass junge Menschen vielfältige Fähigkeiten und Ideen haben, wie sie Gesellschaft in Brandenburg und darüber hinaus gestalten wollen. Diese Zukunftsvisionen wird der Landesjugendring sichtbar machen, um dem Bild der defizitären Jugend etwas entgegenzusetzen.
Hier geht’s zum TV-Beitrag von rbb24
Gefördert wurde die jugendpolitische Game-Night vom Gemeinschaftsfonds Zukunftswege Ost.